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Warum konsequent Sein so schwer ist

  • Autorenbild: Eugenia Hahn
    Eugenia Hahn
  • 7. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

oder warum Fühlen uns zu erfolgreicheren Eltern macht



Eltern Sein ist hart.

Man weiß nie, ob und wie wir es richtig machen.

Und wenn wir es versuchen, können wir nur scheitern.

Worauf man sich aber einigen kann, ist doch, dass Konsequenz etwas Gutes ist.

Mit Konsequenz meine ich, ich halte mein Wort. Oder mein Wort sagt mehr als weniger akkurat die Zukunft voraus.

Das bildet Vertrauen und damit die Beziehung. (Auch das Selbstvertrauen beim Elternteil übrigens).

Das Wort ist nämlich eine Art Währung: Wenn ich nichts dafür bekomme, ist es auch nichts wert.


Jetzt haben wir also gesagt, in 5 Minuten machen wir den Fernseher aus.

Nun sind die 5 Minuten vorbei und es ist an der Zeit, dem Kind mitzuteilen, dass der Fernseher gleich ausgeht.

Spürst du beim Lesen schon, wie sich alles in dir zusammenzieht?

Wie es im Bauch oder im Hals eng wird?

Dein ganzer Körper bereitet sich schon auf Kampf vor.

Es fühlt sich irgendwie gefährlich an, oder?

Wovor haben wir denn da so Angst?


Ich sage es dir.

Vor dem Gefühl.

Ja, wir haben unglaubliche Angst vor Gefühlen. 

Nicht nur vor denen unserer Kinder. Aber eins nach dem anderen.


Wir sind eine Elterngeneration, die eine unglaubliche Fülle an Ressourcen, an Bewusstsein, Infos und auch Privileg hat, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen. Wir sind mehr in unsere Kinder investiert, als jede Generation zuvor.

Bedürfnisorientierung, Selbstbestimmung, Emotionsbegleitung: Das alles sind Strömungen, die unsere moderne Erziehung beeinflussen. Wir wollen so viel richtig machen.

Und wisst ihr, warum diese Ansätze in den allermeisten Fällen zum Scheitern verurteilt sind?

Weil wir es nie selbst gelernt haben.

Wir können nicht auf die Bedürfnisse unserer Kinder achten, wenn wir nie gelernt haben, unsere eigenen zu achten.

Wir können nicht die Emotionen unserer Kinder regulieren, wenn wir nie gelernt haben, unsere eigenen zu regulieren.

Wir können unseren Kindern nichts geben, was wir uns selbst nicht geben können.


Die gute und die schlechte Nachricht ist:

Ja, wir dürfen auch hier bei uns anfangen.


Wir sind die erste Elterngeneration, die das Bewusstsein, aber nicht das Können hat.


Und das ist ok.


Was ich aber in ganz vielen Familien beobachte ist folgendes:

Man versucht, die Bedürfnisorientierung als Pflaster dafür zu verwenden, die Emotionen nicht aufkommen zu lassen, mit denen man nicht umgehen kann/will.


Beispiel:

Es ist Zeit, den Spielplatz zu verlassen.

Das Kind hat aber noch eine gute Zeit, und es ist ein Emotionsausbruch abzusehen.

Statt eine klare Grenze zu setzen (“Wir gehen jetzt nach Hause.”) und sie durchzuziehen, wird die Bedürfnisorientierung (“Er hat halt noch nicht seine Energie rausgelassen. Soll er noch ein bisschen Spielen.”) als Ausrede dafür benutzt, um den Emotionsausbruch zu vermeiden (der wahrscheinlich einfach nur zeitlich verschoben wird, um ihn dann mit Gewalt zu beenden.)


Und das alles nur, weil wir nie gelernt haben, mit unseren eigenen Emotionen umzugehen. 


Wenn du an deine eigene Kindheit zurückdenkst, wie ist dann auf deine Angst, Trauer oder Wut reagiert worden?

Durftest du sie frei fühlen und ausdrücken?

Oder wurdest du dafür abgelehnt, bestraft oder ignoriert?


Genau dann hast du den Umgang mit diesen Gefühlen gelernt und gibst sie mit deiner Reaktion an dein Kind weiter.


Und solange du nicht gelernt hast, diese Gefühle zuzulassen, sie anzunehmen und zu fühlen (Ausdrücken ist nicht immer gleich Fühlen), wirst du nicht nur dein Kind nicht dabei begleiten können, sondern sie nicht mal in deinem Kind zulassen.


Denn unsere Aufgabe als Eltern ist es nicht, die Gefühle unserer Kinder zu kontrollieren. 

Unsere Aufgabe ist es, sie dabei zu begleiten und ihnen beizubringen, mit diesen Gefühlen umzugehen.


Zurück zum konsequent Sein.


Wenn du ständig damit beschäftigt bist, große Emotionen zu vermeiden, mit denen du nicht umgehen kannst, wird es dir sehr schwer fallen (bis unmöglich sein), Konsequenz zu zeigen. Zumindest ohne großen Stress deinerseits.


Wenn du also lernen willst, große Emotionen deines Kindes auszuhalten, damit sie dich und deine Familie nicht mehr in Schach halten, darfst du lernen, deine eigenen Emotionen zuzulassen und zu regulieren.


Wenn du das in Begleitung machen möchtest, schreib mir und liebe@im-kern.at und wir machen uns was aus.


Deine Eugenia.

 
 
 

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